Homepage von Hans-Jürgen Honsa
„Frau Christiane Meusel verunsichert mit ihrer Mobbingklage derzeit eine Bundesbehörde, die es von ihrem Auftrag her eigentlich eher lieber still und heimlich mag und sorgt damit für bundesweite Beachtung. Ihre Erfahrungen und Erlebnisse bei dieser Bundesbehörde hat sie in dem Buch „Das Imperium der Suppenkasper“ niedergeschrieben, um zum einen Ihre Mobbingbelastungen persönlich aufzuarbeiten und zum anderen die Mobbingmethoden der Behörde öffentlich zu machen. Das Buch ist eine skurrile, amüsante, teils überzeichnete, aber stets an der Wirklichkeit orientierte Beschreibung von Innenansichten einer Behörde, die dem Blick der meisten Bundebürger entzogen ist. Umso mehr lohnt ein Blick in das Buch, dass ich hiermit wärmstens empfehlen kann.
Die nachfolgenden Links bieten dem interessierten Leser noch einen Mehrwert an Informationen zu dem vorgenannten „Mobbing-Spezial-Thema“!:
Rezension
Bewertung: 100%
Frau Meusels Buch ist eine wunderbare Innenansicht einer Behörde die es so eigentlich nicht gibt und dadurch realer denn je ist. Die spitzfindige Beobachtungsgabe und das pure Gespür für die Absurdität der Alltäglichkeiten eines Macht-Apparates per excellence niedergeschrieben und hoch gedacht. Das ganze so unterhaltend, gespickt mit diffizilen Humor und der schaurig-schönen Betroffenheit einer Außenseiterin. Nie war die bittere Erfahrung süßer zu genießen als in diesem kleinen zu kleinem Buch für das große Thema der geheimnisvollen Instanz.
In diesem Falle kann man nur hoffen, Fortsetzung folgt. Bewertung von Rolf Veröffentlicht am 15.12.21
Der Fachbuchautor und Dozent Hans-Jürgen Honsa veranstaltet mit der Volkshochschule Salzgitter drei Termine, an denen er Betroffenen und Interessierten Einblicke in das Thema Mobbing gibt.
Salzgitter. In einem Vortrag, einem Wochenendseminar und einem Vertiefungsworkshop gibt der Salzgitteraner Fachbuchautor und Dozent der „dbb akademie“, Hans-Jürgen Honsa , Einblicke in das Thema „Mobbing“. Dies berichtet die Stadt Salzgitter.Alle Veranstaltungen finden in der Volkshochschule der Stadt Salzgitter, im Kniestedter Herrenhaus, an der Braunschweiger Straße 137 A, in Salzgitter-Bad statt.
„(…) Für Verantwortliche im Bereich des öffentlichen Dienstes ist die inzwischen in der zweiten Auflage erschienene Publikation „Alkohol und Drogenmissbrauch im öffentlichen Dienst. Ursachen – Auswirkungen – Bekämpfungsstrategien“ von Hans-Jürgen Honsa zu empfehlen. Sie ist in sieben Kapitel aufgeteilt, die vom Allgemeinen wie der Entwicklung des Alkohol- und Drogenmissbrauchs, der individuellen Missbrauchsproblematik der Mitarbeiter und der Vorgesetzten im öffentlichen Dienst sowie von dem Problembewusstsein gegenüber dieser Thematik handeln. (…)”
Rezension – Mobbing & sexuelle Belästigung im öffentlichen Dienst ( Rechtsanwalt Ralf Hansen, Düsseldorf, auf www.duessellaw.de, 1/2005)
Mobbing und Stalking kosten der Volkswirtschaft Millionen, von den psychischen Schäden ganz zu schweigen, die sich in Zahlen nicht messen lassen. Das Arbeitsrecht hat sich dieser Thematik inzwischen mit reichlicher Verspätung intensiv angenommen, wie die Veröffentlichungen einschlägiger Handbücher zeigen. Das vorliegende – sehr engagiert geschriebene – Buch konzentriert sich auf den öffentlichen Dienst, der von diesem psychischen Terror nicht ausgespart wird. Die Darstellung analysiert insbesondere die psychosozialen Grundlagen des Mobbing und jene Strukturen, die Mobbing hervorbringen. Beleuchtet werden dabei besonders die sich am Arbeitsplatz abspielenden Entsolidarisierungsmechanismen, die einhergehen mit einem zunehmenden Verlust der Achtung vor den Persönlichkeitsrechten des je anderen.
Ungeachtet dessen, dass sich die Verfasser für einen speziellen Mobbingstraftatbestand aussprechen, sehen sie darin nicht die Lösung des Problems, dass in einer Veränderung der gesellschaftlichen Einstellung bestehen kann und fordern konsequent auch mehr Courage am Arbeitsplatz, gerade auch seitens der Arbeitnehmerinteressenvertretung. Sie legen auch offen, wie schwer sich die Recherchen zu diesem Buch gestaltet haben, da über diese Phänomene eine sehr weitreichendes Netz des Schweigens gebreitet wird. Im Vordergrund des Bandes steht weniger die juristisch – prozessuale Bewältigung als die Entwicklung effektiver praktischer Abwehrstrategien im öffentlichen Dienst.
Teil A behandelt Mobbing und sexuelle Belästigung als Killer der Betriebskultur und versucht die Phänomene begrifflich einzugrenzen. Sie schlagen dabei eine Brücke vom Mobbing zu Stalking und integrieren die sexuelle Belästigung in ihre interessante Darstellung. Teil B geht näher auf die Auswirkungen des Mobbings ein und beleuchtet insoweit auch die politischen und wirtschaftlichen Kosten. Teil C zeigt auf, was in Deutschland den öffentlichen Dienst ausmacht. Erfreulicherweise werden dabei die Kirchen ebenso einbezogen wie der privatisierte öffentliche Dienst ehemaliger Staatsunternehmen. Teil D behandelt sodann die Strukturen des Mobbings und der sexuellen Belästigung im öffentlichen Dienst unter Beachtung spezifischer Besonderheiten. Dargelegt werden hier die einschlägigen Rechtsgrundlagen sowohl unter verfassungsrechtlichen Vorzeichen als auch jeweils bezogen auf die Ausgestaltung des jeweiligen Dienstverhältnisse. Einbezogen sind insoweit auch Richter und Soldaten, jeweils mit konkreten Fallbeispielen aus der Praxis, die klar machen, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt, die lediglich “hochgespielt” werden. Einbezogen werden aber auch etwa Aspekte des Schwerbehindertenrechts.
Im Teil E wird die Fürsorgepflicht des Dienstherrn näher analysiert. Hier sehen die Autoren einen maßgeblichen Ansatzpunkt zu einer Bekämpfung des Mobbings, nicht zuletzt durch Bestellung von Präventionsbeauftragten und unter Einbeziehung der Arbeitnehmerinteressenvertretung. Im Teil F gehen die Autoren auf mögliche persönliche Bekämpfungsstrategien ein, in der wohlweislichen Einsicht, dass in diesem Bereich das juristische Instrumentarium von durchaus begrenzter Reichweite sein kann und oftmals auch ist. Sie empfehlen zunächst einmal die Anlage eines Mobbing-Tagebuches, was auch unter beweisrechtlichen Aspekten zu empfehlen ist. Daneben setzen sie mit guten Gründen auf persönliche Netzwerke und Selbsthilfegruppen. Hinsichtlich der Rechtsberatung wird auf die Möglichkeiten der Inanspruchnahme eines gewerkschaftlichen Rechtsschutzes hingewiesen. Der sehr umfangreiche Teil G bietet eine der derzeit wohl besten Materialsammlungen zum Thema. Enthalten sind sowohl Fragebögen über das Bestehen von Mobbing, als auch ein Katalog von 45 Mobbinghandlungen, Muster für Dienstvereinbarungen, Dienstanweisungen, Leitfäden für Vorgesetzte, einschlägigen Gerichtsurteilen, Adresslisten und weiteren nützlichen Informationen.
Der Band dürfte die derzeit beste, praxisnahe Aufarbeitung der Jobkiller Mobbing und sexuelle Belästigung für den öffentlichen Dienst bieten, der sich insbesondere auch an Betroffene richtet.
„Wir können davon ausgehen, dass etwa jeder 7. Beschäftigte in Betrieben und in der Verwaltung Suchtprobleme, hauptsächlich mit Alkohol hat. Es hat aber bis 1988 gedauert, bis die „Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung“ (KGSt) in Köln zum ersten Mal eine Handreichung zum Umgang mit dieser Problematik im öffentlichen Dienst entwickelt hat. Der Autor des sehr aufschlussreichen und engagierten Plädoyers für eine stärkere Sensibilität für die Suchtproblematik im öffentlichen Dienst Hans-Jürgen Honsa {Hans-Jürgen Honsa (2002): Alkohol- und Drogenmissbrauch im öffentlichen Dienst. Ursachen – Auswirkungen – Bekämpfungsstrategien; Erich-Schmidt-Verlag; Berlin} stellt zunächst fest, dass erst durch den Druck aus der Wirtschaft auch der öffentliche Dienst die Bedeutung dieser Thematik erkannt habe, um dann ein doch skeptisches Fazit zu ziehen: „Der Amtsschimmel reagierte erwartungsgemäß und routiniert; eben behördengemäß. Dienstanweisungen und Erlasse (…) folgten prompt. Kaum eine Verwaltung mit einer gewissen Bedeutung in der bundesdeutschen Behördenlandschaft, die keine solche Regelung für ihre Mitarbeiter hatte. Es schien, als würde sich der öffentliche Dienst Deutschlands an einem Wettbewerb mit dem Motto: ‚Unsere Verwaltung soll trockner werden!‘ beteiligen. Nach anfänglicher Euphorie und einem gewissen Aktionismus ist heute allerdings festzustellen, dass von dem Bewusstsein um die ständige Herausforderung Sucht am Arbeitsplatz leider nicht mehr viel übrig geblieben ist.“
Mobbing und sexuelle Belästigung im öffentlichen Dienst verfasst (Artikel aus der Salzgitter Zeitung vom 10.01.2005 von Dr. Kerstin Loehr)
SALZGITTER. Mobbing ist mehr als ein Konflikt am Arbeitsplatz. Mobbing ist inszeniert. Es hat ein Ziel. Mobbing ist “Killer einer jeder Betriebskultur und zerstört bundesweit jährlich mindestens 2000 Menschenleben”, sagt Hans-Jürgen Honsa. Er ist seit 30 Jahren im Personalrat der Stadt Salzgitter und Lehrer im niedersächsischen Studieninstitut Braunschweig.
Diesem “Killer”, der im Berufsalltag immer übler sein Unwesen treibt, hat sich der Salzgitteraner an die Fersen geheftet: “Mobbing und sexuelle Belästigung im öffentlichen Dienst” heißt das 500 Seiten starke Werk, in dem Honsa, unterstützt von dem Flensburger Kollegen Ernst-Günther Paasch, Ursachen, Auswirkungen und Bekämpfungsstrategien aufzeigt.
Honsa, der bereits ein Buch über Alkohol- und Drogenmissbrauch im öffentlichen Dienst veröffentlicht hat, ist zwei Jahre lang in die Materie Mobbing eingetaucht.
“Es war ein Schock”
“Ich habe im Internet recherchiert und mit Betroffenen gesprochen”, blickt er zurück. “Für mich war es ein Schock zu sehen, wozu Menschen fähig sind. Und das gerade im öffentlichen Dienst oder in sozialen Einrichtungen – mehr als in Wirtschaftsunternehmen.” Bei Bundesbehörden gebe es zum Arbeitsplatzabbau Stellenpools, bei denen ein gewisser Mobbing-Faktor gar gewollt sei, berichtet er. Die Menschen, deren Mobbinggeschichte Honsa, wiedergibt, stammen aus ganz Deutschland. Auch aus Honsas Personalratspraxis – aus Salzgitter.
Ernst blickt der Autor über den Rand seiner Brille und erzählt. Vielfach müssten Opfer eine “dicke Wand des Misstrauens” abbauen, bevor sie ihre Geschichte offenbarten. Zu oft seien sie von vermeintlichen Vertrauten enttäuscht worden.
So wie Monika R.. Die junge Frau ist Zollbeamtin. Ihr Martyrium beginnt mit frauenfeindlichen Sprüchen eines Vorgesetzten, die sich zu sexueller Belästigung steigern. Ein Kollege lässt vor ihr die Hose runter, die anderen grölen. Der Druck steigt. Gerüchte werden gestreut. Die Frau wird krank – und versetzt. Sie kehrt zurück. Das Spiel geht weiter. Seilschaften brechen ihr beruflich das Genick. Mit 34 Jahren geht Monika R. in Zwangspension.
Mobbing hat viele Gesichter: Ein Soldat wird gehänselt und zum Onanieren gezwungen, eine Polizistin mit Handschellen gefesselt und an einen Garderobenhaken gehängt – sie sollte den “Frauenparkplatz” kennenlernen. Manuela B., Krankenschwester mit Leib und Seele, wird als “dienstgeil” verhämt, ihr werden Fehler angedichtet, bis sie irgendwann kündigt.
Tragisch der Fall von Uwe L. – Sozialarbeiter und Leiter einer Jugendfreizeitstätte in einer kreisfreien niedersächsischen Stadt. “Seine etwas längeren Haare, seine durch einen Auslandsaufenthalt geprägte unkonventionelle Art, stößt bei seinen eher bürokratisch geprägten Vorgesetzten nicht immer auf Gegenliebe”, schreibt Honsa. Uwe L. leidet an der Bechterewschen Krankheit. Er wird umgesetzt in ein anderes Amt. Statt Vorschusslorbeeren hagelt’s Gerüchte: Der Mann trinke.
“Er hat nie eine richtige Chance gehabt”, werden Kollegen später äußern. So steht es bei Honsa. Der Mann wird wieder versetzt, es geht ihm schlechter, gelegentlich greift er wirklich zur Flasche. Im Oktober 1999 findet ihn seine Familie im Auto: tot. Ein Schlauch hat die Auspuffgase ins Wageninnere geleitet.
“Oft werden Sündenböcke für eigenes Fehlverhalten gesucht – und im schwächsten Glied der Kette auch gefunden”, weiß Honsa über die Ursachen von Mobbing. “Unterlagen verschwinden, Dateien werden gelöscht, Arbeitsgeräte zerstört. Mobber sind kreativ”. Sogar Todesanzeigen für noch lebende Kollegen gehörten zum Repertoire.
Checklisten und Adressen
Personalräte hätten heute, so der Salzgitteraner, das Problem erkannt: “Auf Tagungen wird immer öfter über die Verwilderung der Sitten und die Rücksichtslosigkeit untereinander geklagt.” Man wisse, dass es sich bei den Tätern häufig um Personen mit einem schwach ausgeprägten Selbstwertgefühl handele, die einen autoritären Führungsstil bevorzugten. Die Opfer seien oft Exoten wie Künstler, Grafiker, Designer, Ingenieure, also nicht verwaltungsmäßig ausgebildetes Personal, das sich im bürokratischem Dickicht nicht zurechtfinde.
Honsa analysiert gründlich und anschaulich Ursachen und Auswirkungen von Mobbing, beschreibt die Symptome der Opfer – alles Stresssymptome wie Bluthochdruck, Angstzustände, Herzrhythmusstörungen oder Erbrechen – und stellt anhand von Gerichtsurteilen die Rechtslage dar. Hinzu kommen Checklisten verschiedener Mobbing-Forscher für Betroffene und Vorgesetzte sowie ein umfangreicher Anhang mit Adressen. Es ist kein Buch nur für Fachleute. Und es geht jeden an, denn “Mobbing mit seinen Krankschreibungen, Fehlzeiten, Kündigungen und Versetzungen kostet die deutsche Volkswirtschaft jährlich zwischen 80 und 90 Milliarden Euro”, sagt Honsa.
“Mobbing und sexuelle Belästigung im öffentlichen Dienst” – Ursachen – Auswirkungen – Bekämpfungsstrategien” von Honsa/Paasch ist erschienen im Erich Schmidt Verlag und kostet 59,80 Euro.